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#gesichtzeigen Michael Düsing

Ich bin in und mit Freiberg mittlerweile alt geworden. Da meine Eltern als „Fremde“ hierher kamen, durch den Krieg nach Sachsen verschlagen, habe ich recht lange gebraucht, Freiberg als meine Heimatstadt anzunehmen und – wie ich es inzwischen uneingeschränkt tue – diese Stadt zu lieben. Freiberg erlebt heute sichtbar einen neuen Frühling. Nicht nur, weil die bundesweit einzigartig erhaltene historische Altstadt inzwischen schön wie nie erstrahlt und der Reiz der von Silberbergbau und Montanwissenschaft geprägten Stadt und Region nun sogar Teil des UNESCO-Welterbes geworden ist. Ich liebe Freiberg besonders, weil ich mich inmitten so vieler kreativer Menschen, fröhlicher Zeitgenossen, weltoffener Mitbürger, empathischer und engagierter Nachbarn hier so wohl wie nie zuvor fühle. 
Als einer, der sich vor allem in der jüngeren Geschichte der Stadt ein wenig auszukennen glaubt, weiß ich, wie wertvoll und lebensnotwendig Offenheit, Respekt vor anderen Menschen, Zuwendung, Achtung des Anderen, Hilfe, Aufgeschlossenheit, Wahrhaftigkeit und Anstand für unser Gemeinwesen sind – und wie oft gerade diese Werte in unserer Stadt besonders im gerade vergangenen 20. Jahrhundert mit Füssen getreten worden sind. Ich mag keine Weichspüler oder Verfälscher dieser Geschichte, niemanden, der Freiberg als endlich demokratisch verfasste, weltoffene und kulturvoll-freie Stadt missachtet, mag keine Duckmäuser, keine ewig Missgelaunten und Nörgler, erst recht keine Hetzer – und am allerwenigsten Ewiggestrige. Ich möchte, dass Freiberg bunt bleibt, kreativ, lebendig, kulturvoll, demokratisch und weltoffen – und mit großer Ausstrahlungskraft in die Welt – eine freie Stadt mit freien Bürgern, unabhängig davon, wie sie aussehen und wo sie herkommen. Deshalb engagiere ich mich im Netzwerk Freiberg für Alle.

Michael Düsing – Bürgerpreisträger der Stadt Freiberg

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