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#gesichtzeigen Robert Ruf

Glück auf, liebe Freiberger!
Ich wohne im wunderschönen Erzgebirge und freue mich des Lebens. Rückbetrachtend muss ich sagen, dass mein Leben eine Aneinanderreihung glücklicher Umstände ist.
Es begann mit meiner Geburt im äußersten Südwesten der Bundesrepublik als Kind eines Bodensee-Schwaben, dessen Mutter Schweizerin war, und einer britischen Mutter aus dem Norden Englands.
Seitdem bewegte ich mich frei, unversehrt und sicher an vielen schönen Orten Deutschlands und der Welt.
Ich wurde überall überwiegend freundlich behandelt und habe zahlreiche Freunde aus vielen Nationen. Ich konnte gute Schulen besuchen, meinen Beruf frei wählen, Musik und Speisen aus aller Herren Länder genießen und lieben, wo die Liebe hinfiel.
Wie anders wäre es mir ergangen, wenn ich wie mein Vater mit siebzehn Jahren in einen sinnlosen Krieg hätte ziehen müssen! Ein Gemetzel zwischen Menschen, die sich groteskerweise nach dem Desaster achten und lieben lernten.
Wie anders wäre mein Leben verlaufen, wenn ich als Achmad el Hussein in Syrien geboren wäre oder als Kind in Äthiopien! 
Das sind Fragen die ich nicht beantworten kann, denn solch ein Erleben blieb mir glücklicherweise erspart. 
Genauso wenig kann ich beantworten, wie sich Nationalstolz, Vaterlandsliebe, Religiosität oder Patriotismus anfühlt, denn diese Gefühle sind mir fremd. Ich hingegen liebe die Natur und die Menschen und denke „Home is where your Heart is“.
Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich zu einer der besten Zeiten, an einem der besten Orte der Welt lebe, und weil es mir so erstaunlich gut geht, möchte ich keinem Menschen auf dieser Welt dasselbe Glück vorenthalten. 
Aus Dankbarkeit für dieses großartige Leben, welches ich bislang führen durfte, und aus Mitgefühl für die Menschen, denen es schlechter ergeht, zeige ich hier mein Gesicht. 

Robert Ruf

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