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#gesichtzeigen Prof. Jörg W. Schneider

Meine Mutter und ihre Familie sind als Kriegsflüchtlinge aus Pommern, meine Schwiegermutter und ihre Familie als Bessarabiendeutsche über viele Regionen in Deutschland verstreut worden. Sie haben Jahre gebraucht, um als Deutsche in Deutschland Anerkennung zu finden. Es war bitter für sie. 
Ich hatte das Glück, als Geowissenschaftler auf allen Kontinenten dieser Erde gewesen zu sein. Geologische Strukturen und die Geowissenschaften haben keine politischen Grenzen. Man hat folglich überall auf dieser Erde Kollegen und Freunde. Bei meinen Geländearbeiten habe ich viele Menschen, vor allem in ländlichen Regionen, kennengelernt – in ganz Europa, in Russland und der Ukraine, in Nord- und Südafrika, in Nord- und Südamerika, in Zentralasien, in China, in Indien, Südafrika, Tasmanien und sonst wo. Die Gastfreundlichkeit war in den ärmsten Gegenden am größten. Diese Menschen wollen nur eines: zufrieden und in Frieden mit dem Wenigen, was sie haben, zu leben. 
Deutschland ist vergleichsweise sehr reich, trotz aller sozialer Probleme, die es auch hier gibt. Wir sollten bereit sein, zu helfen. Ich habe, auch als Rentner noch, Studenten und Doktoranden aus Marokko, Russland, China und Südamerika. Wir lernen und arbeiten gemeinsam in einem tollen Team an unserer Bergakademie, in unserem schönen, wenn auch sehr kleinen, aber dafür weltoffenen und weltbekannten Freiberg. Freiberg für alle.

Prof. Jörg W. Schneider

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