Wir sollten stolz sein, auf das, was wir erreicht haben!
Wir haben verlernt zuzuhören, weil wir nichts verpassen wollen.
Wir haben verlernt Empathie zu zeigen, weil wir nicht schwach wirken wollen.
Wir haben verlernt den Augenblick zu genießen, weil wir zu viel mit uns selbst beschäftigt sind.
Wir haben verlernt stolz zu sein, um nicht verletzbar zu sein.
Seit mehr als 50 Jahren lebe ich in Freiberg, bin hier geboren und aufgewachsen und habe für mich und meine Familie ein Zuhause, eine Heimat gefunden.
Mehrfach musste ich mich entscheiden zwischen „Gehen“ und „Bleiben“. Ich habe mich bewusst für „Bleiben“ entschieden, auch wenn dies bedeutete, sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen.
Oft wurde ich gefragt, warum ich „bleibe“. Warum? Weil ich dieses Freiberg – meine Heimatstadt – lebens- und liebenswert finde. Mit meiner Stadt verbinde ich wunderbare Erinnerungen und Begegnungen, besondere Momente in Familie, mit Freunden, aber auch Fremden, die nach kurzen Gesprächen schon nicht mehr so fremd waren.
Meist eilen wir mit einem bestimmten Ziel durch die Stadt, haben keine Zeit innezuhalten. Dabei würde es sich lohnen, diese geschichtsträchtige Stadt viel mehr zu genießen. All die Besucher, Studenten und die, die hier ein neues Zuhause gefunden haben, schätzen das Zusammentreffen von Moderne und Tradition.
Es überrascht mich oft, wieviel Wissen so manch „Fremder“ über meine Stadt hat und wieviel Besonderes er hier entdeckt. Dann muss ich kurz innehalten, um die Einzigartigkeit wieder wahrzunehmen.
Freiberg ist weit über seine Landesgrenzen hinaus bekannt, unter anderem durch Universität, Kultur und natürlich durch seine Geschichte – eine bunte, vielfältige und trotzdem gemütliche Stadt. Es ist etwas Besonderes, was meine Heimatstadt ausmacht.
Doch dieses Besondere funktioniert nur miteinander, mit Respekt und Vertrauen, ohne Hass, ohne Angst und vor allem ohne Vorurteile. Jeder von uns kann zu dem Miteinander ein Stück beitragen, durch ein herzliches Willkommen, eine helfende Hand, dem Nichtunterstützen von Lügen und dem genauen Hinterfragen von „Ich hab´ da gehört, dass…“. Und deshalb
sollten wir öfter zuhören, damit wir schöne Momente nicht verpassen,
sollten wir Empathie zeigen, weil uns das sympathisch macht,
sollten wir den Augenblick genießen, weil Erinnerungen immer wieder kommen,
sollten wir stolz sein, auf das, was wir erreicht haben.
Mit einem herzlichen „Glück Auf“
Ihre Ines Junghans
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