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#gesichtzeigen Andreas Schirmer

In Freiberg geboren, prägten mich zwei Ereignisse in der Jugendzeit maßgeblich. Die Niederschlagung des „Prager Frühlings“ und die “Neue Ostpolitik“ der Regierung Willy Brandt.  
In der CSSR wurden die Versuche zur Reformierung und Liberalisierung (Vielfalt und Meinungsfreiheit) der Gesellschaft jäh und gewaltsam von außenstehenden „Diktatoren“ gestoppt. 
Mit dem Konzept „Wandel durch Annäherung“ gab die Regierung im Westen Deutschlands ihren Alleinvertretungsanspruch auf, schuf mit dialogorientierter Politik die Basis für Verständigung zwischen den Machtblöcken und ermöglichte die Wiedervereinigung Deutschlands. Der Kniefall von Willy Brandt in Polen, die Bitte um Vergebung und Versöhnung, war ein eindrucksvolles Ereignis der Erlösung von den Schrecken der Vergangenheit.
Seit nahezu 30 Jahren leben wir im geeinten Deutschland. Eingebettet in ein Europa der Eintracht zwischen Nationen, die sich früher heftig bekriegten. Demokratie und Rechtsstaatlichkeit erscheinen uns selbstverständlich. Ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit, mit Selbstverantwortung und -beschränkung zu führen, ist seither möglich. 

Nun erlebe ich eine Zeit mit „alternativen Fakten“ (Lügen), Vorurteilen, Kränkungen, Intoleranz, Rechthaberei, Ausgrenzung, Alleinvertretungsansprüchen und verächtlicher, hasserfüllter Rhetorik. Mitmenschlichkeit und respektvoller, friedfertiger Umgang miteinander scheinen gefährdet.

Die Kultur und die Werte unserer Demokratie zu erhalten und zu verteidigen, ist Aufgabe eines jeden Demokraten – am besten gemeinsam! Daher unterstütze ich die Initiative „Freiberg für alle“ und deren Ziele.

Andreas Schirmer

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