FFA

Die Hand, die gereicht wird, ist das Tor zur Welt.

Berührt und beeindruckt waren die über 60 Gäste von den Einblicken in das Leben taubblinder Menschen, die sowohl durch eine Reportage von Heike und Bernd Umbreit als auch im Gespräch mit Pfarrerin Ulrike Fourestier vermittelt wurden. In ihrem Film „Dorf der Stille“ widmen sich Autoren Menschen, die taubblind geboren sind. Es sind Menschen, die unsere Welt nie gesehen, nie gehört haben. Sie teilen sich über Gesten und Berührungen und teils über Gebärden mit und doch bleibt vieles von dem, was sie denken und fühlen selbst ihren Betreuer*innen verborgen. Alles in ihrem „Dorf“ ist so eingerichtet, dass sie sich selbst trotz ihrer Einschränkungen zurechtfinden. Die Nähe zu ihren Betreuer*innen eröffnet ihnen die Teilhabe am Leben. In zweiten Teil des Abends berichtete Pfarrerin Fourestier von der Arbeit des Taubblindendienstes der Evangelischen Kirche in Deutschland, der seinen Sitz in Radeberg bei Dresden hat. Diese Arbeit richtet sich an Menschen, die im Laufe ihres Lebens die Taubblindheit erworben haben. Sie starten ins Leben, wie andere auch – und müssen an einem bestimmten Punkt in ihrem Leben die Erfahrungen bewältigen, dass ihre Sinnenkraft nachlässt, ihre Welt kleiner wird, Kontakte zu anderen Menschen verloren gehen. Kein Konzert, kein Blick vom Gipfel eines Berges, kein wunderschönes Gemälde ist ihnen ohne die Vermittlung durch Helfer*innen und Betreuer*innen mehr zugänglich. Allerdings ist Ihre Fähigkeit zu Kommunikation voll ausgeprägt. Sie kommunizieren mit anderen über Zeichen in der Handfläche, dem Lorm-Alphabet. Die Hand, die gereicht wird, ist Ihnen das Tor zur Welt. Der Taubblindendienst in Radeberg betreibt eine Begegnungsstätte, in der taubblinde Menschen Seminare besuchen und Erholung finden können. Ein Botanischer Blindengarten begegnet dabei ihrer Sehnsucht nach Schönheit. Auch ein ambulantes betreutes Wohnen und Beratung bietet der Taubblindendienst an und vermittelt haupt- und ehrenamtliche Hilfe und Betreuung.Ausfinanziert ist diese Arbeit nicht. Daher bietet der Taubblindendienst e.V. herzlich um Spenden.

Spendenkonto: KD-Bank LKG Dresden, IBAN DE78 3506 0190 1695 5000 13

Taubblinde Menschen brauchen unsere Hände und mit ihnen unsere Augen und Ohren, um an dieser Welt in Freude teilnehmen zu können. Wir können dabei auch von ihnen lernen: aufmerksam zu sein für die Details unsere Umgebung und ganz bei dem Menschen zu sein, dem wir uns zuwenden. Sie lehren uns die Kostbarkeit von zwischenmenschlicher Begegnung und Gespräch.