In Plauen im Vogtland geboren und aufgewachsen, kam ich mit Beginn meines Chemiestudiums 1982 an die Bergakademie nach Freiberg und blieb bis zum Abschluss der Promotion 1989. Anschließend führte mich mein beruflicher Weg nach Berlin an die Akademie der Wissenschaften. Nach der Wende wurden viele Akademieinstitute abgewickelt, so dass ich mir eine neue Arbeitsstelle suchen musste. Entsprechend der Situation in der chemischen Industrie in Deutschland ging ich als Chemiker 1991 zur Bayer AG nach Krefeld in Nordrhein-Westfalen.
Sowohl in Berlin als auch in Krefeld wurde unsere sächsische Familie sehr gut aufgenommen und wir erhielten viel Unterstützung von den „Einheimischen“. Die Hilfe und Unterstützung in „der Fremde“ tat uns sehr gut, war man doch auf sich gestellt und musste erst einen neuen Freundeskreis aufbauen und insbesondere in Krefeld 1991 das neue Gesellschaftssystem „lernen“.
Als die Bayer AG 1994 entschied, in Freiberg die Bayer Solar GmbH zu gründen, bewarb ich mich auf die Stelle des Produktionsleiters und kam so 1996 wieder nach Freiberg. Dies führte uns wieder in die sächsische Heimat. Mein Berufsalltag wurde jedoch ganz schnell sehr international. Geschäftsbeziehungen zu Firmen in Ländern wie Norwegen, Frankreich, Spanien, Italien, Bulgarien, Schweden, Russland, Japan, USA, Israel, Niederlande, Mexiko, Schweiz, Österreich usw. waren notwendig, um die Bayer Solar GmbH und das Solargeschäft aufzubauen. Reisen zu den ausländischen Partnern und der Besuch von ihnen in Freiberg war Normalität. Nur mit Weltoffenheit und internationalem Austausch kann man, damals wie heute, Unternehmen aufbauen, Arbeitsplätze schaffen und die Wirtschaft und den Handel entwickeln.
Mit dem Kauf der Bayer Solar GmbH durch die Solarworld AG im Jahre 2000 und dem darauffolgenden Ausbau des Freiberger Solarstandortes wurde das Solargeschäft noch internationaler. Solarworld – Standorte und Gemeinschaftsunternehmen in den USA, Südkorea, Qatar, Schweden, Südafrika und China kamen hinzu und mit ihnen eine intensive Zusammenarbeit mit Kollegen aus verschiedensten Kulturkreisen. Diese Zusammenarbeit war nur mit gegenseitigem Respekt und Achtung für die verschiedenen Kulturen und Religionen erfolgreich möglich.
Mittlerweile habe ich die längste Zeit meines Lebens in Freiberg gelebt. In einem Freiberg, das heute so schön ist, wie es noch nie war. In einem Freiberg, in dem man sehr gut und mit viel Freude leben kann. In einem Freiberg, das weltoffen und freundlich zu jedermann ist und dies soll auch so bleiben.
Prof. Dr. Armin Müller
Unternehmensberater, AMC2-Consulting und ehemaliger Geschäftsführer der Deutschen Lithium GmbH
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