FFA

Eine Morddrohung gegen Jana Pinka – Wir dürfen diesen Vorfall nicht schweigend hinnehmen.

Erklärung des Bündnisses Freiberg für alle

Wir nehmen die immer größer werdende Spaltung in unserer Heimat wahr. Wir begegnen Menschen, die unfähig geworden sind, sich mit den Problemen der Zeit sachlich auseinanderzusetzen; die sich nicht fragen, was sie zur Lösung beitragen können; die nicht verstehen wollen, dass Gesellschaft nur erfolgreich ist, wenn sie zusammensteht und gute Kompromisse aushandelt.

Wir nehmen wahr, wie diese Haltungen durch AfD, Pegida und andere radikale und extreme Gruppen und Parteien bedient, gestützt, gestärkt und für vermeintlich „normal“ erklärt werden. Beleidigungen, Drohungen, Unterstellungen oder auch Urheberrechtsverletzungen sind im öffentlichen Raum an der Tagesordnung. Es ist erschreckend, wie Hass und Unmut sich in unserer Stadt wie eine Krankheit verbreiten.

All das schafft den Raum für verbale und körperliche Gewalt. Irgendwann und irgendwo fällt die Saat auf fruchtbaren Boden. Menschen meinen, „es müsse endlich mal einer etwas tun“. Sie drohen und schlagen und gehen vereinzelt noch weiter, weil sie sich getragen und ermutigt wissen von einer Stimmung der Feindseligkeit, die ganz bewusst geschürt wird. Dem eine menschenfreundliche Haltung entgegenzusetzen, dafür tragen wie alle Verantwortung. Niemand hat das Recht, andere zu bedrohen oder ihnen Gewalt anzutun. Wir alle – egal wo wir politisch stehen – müssen heute klar sagen: DAS nehmen wir nicht hin! Wir stehen hinter Jana Pinka, so wie wir hinter jedem einzelnen Menschen stehen werden, der sich engagiert, sich aktiv für ein demokratisches Miteinander einsetzt oder einfach nur in Frieden mit anderen hier leben will. Wir solidarisieren uns mit allen, die Drohungen, Diffamierungen und körperlicher Gewalt ausgesetzt sind.

Lasst uns diesen Zusammenhalt gemeinsam ausdrücken. Lasst uns aufmerksam machen und hinsehen, solidarisch zusammenstehen: Für eine gewaltfreie sichere Zukunft, für Demokratie und Vielfalt.

Im Namen von Freiberg für alle:

Elke Koch, Stefan Benkert, Cornelia Skovgaard-Sörensen, Prof. Dr. Michael Schlömann, Claudia Kallmeier, Johannes Brink, Ruth Kretzer-Braun, Volker Didzioneit, Jakob Kraus, Mike Brettschneider, Heike Wenige, Lea Fränzle, Evelyn Mathys, Olivier Mathys, Markus Zschorsch, Alexander Geißler, Florian Fichtner, Katharina Overbeck, Andrea Döge, Thurit Tschöpe, Prof. Marion Tichomirowa, Werner Hentschel, Rebecca Winterscheid, Jenny Fritzsche, Felix Schilk, Martin Sonntag, Heike Benkert, Steffen Friedrich, Silke Ssuschke, Albrecht Koch, Dr. Michael Stahl, Alexander Nattke, Michael Winkler, Lasse Eggers…

Du willst dich anschließen? Schreibe uns an info@freibergfueralle.de!

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Ich bin in Freiberg aufgewachsen und liebe die großartige Geschichte der Stadt, des Erzgebirges. Auch wenn ich heute im Allgäu lebe, verliere ich Freiberg nie aus den Augen und ich will mit Stolz den Menschen hier in Bayern vom wunderschönen Freiberg erzählen können. Wir dürfen es nicht zulassen, das Gewalt gewinnt! Ich bin entsetzt über das Ausmaß der Aggressionen.

Mehr Stimmen für ein Miteinander in Freiberg! Mehr friedliche Stimmen für eine gesunde Stadt, in die gerne Touristen kommen und die Wirtschaft ankurbeln. Freiberg hat so viel mehr zu bieten, als nur rechtsradikal Parolen!

Ich als alter Freiberger, der jetzt in Schleswig-Holstein lebt, bin entsetzt, wie der Name meiner Geburtsstadt in den Schmutz gezogen wurde. Ich frage mich: Wie kann man sich gegen Maßnahmen stellen, die eine so todbringende Pandemie eindämmen sollen, und das gerade da, wo negative Rekorde aufgestellt wurden. Ich bin an der Seite all derer, die sich gegen Anfeindungen gegen Virologen, andere Wissenschaftler und Politiker zur Wehr setzen. Diejenigen, die sich von Populistenvereinnahmen lassen und diese scheinbar so harmlosen „Spaziergänge“ mitmachen, sollten einmal anfangen nachzudenken.

Unser Nachbar ist einer dieser Montagsspaziergänger in FG. Jeden Montag Abend gegen 17:30Uhr steigt er ins Auto und fährt in die Stadt. Er fährt sonst nie in die Stadt! Er hat sich schon mehrfach jahrelang Gesellschaftsverachtend geäußert – er meckert einfach über alles und jeden. Sein eigener Beitrag zu Gesellschaft – Null. Natürlich zahlt er nach eigener Aussage viel zu viele Steuern und „Rundfunkzwangsabgabe“. Er hat Haus, gut bezahlten, krisensicheren Job, offenbar kein Verlierer der Wende. An den kommt man mit Argumentationen nicht mehr ran. Er brüllt seine Freundin aufs schlimmste an, so dass man es bei geschlossenen Fenstern hören kann, sitzt spät am Rechner – Telegram Chats wären hier zu unterstellen, vielleicht ist er auch einer der dummen Kommentierer auf web.de/gmx oder sonst wo anonym unterwegs. Am Morgen der Razzien an verschiedenen Stellen in Sachsen brannte im ganzen Haus das Licht. Sonst ist um die Zeit immer dunkel. Offensichtlich herrschte da Aufregung. Und dann „Egoshooter“ spielen um 9Uhr am Morgen Wochentags („Homeoffice“) im Wohnzimmer, deutlich an den super-hellen Lichtblitzen vom TV zu erkennen. Im Supermarkt ist er aber auch die Freundin mehrfach ohne Maske aufgefallen. Da muss man nicht „hinterherspionieren“, das sieht und hört man alles zwangsweise, obwohl man es eigentlich nicht will. Was soll man da sagen – oder gar machen? Unsere Gesellschaft ist tatsächlich in Gefahr!

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